Ist da, wo Fairer Handel draufsteht, auch wirklich immer Fairer Handel drin?
Eine berechtigte Frage, die sicherlich auch nicht uneingeschränkt mit Ja beantwortet werden kann. Genauso wie es „Greenwashing“ gibt, kommt auch „Fairwashing“ vor. Um dem vorzubeugen, hat der Faire Handel über die Jahre verschiedene Zertifizierungs- und Monitoring-Systeme entwickelt, um entsprechende Standards festzulegen und den Verbraucher*innen so bei einer bewussten Kaufentscheidung zu helfen. Im Gegensatz zu den mittlerweile unübersichtlichen Mengen an sogenannten „Nachhaltigkeitssiegeln“ beschränken sich die Siegel und Labels des Fairen Handels nicht auf einen Aspekt, sondern denken Mensch und Umwelt zusammen.
Zu den vom Fairen Handel anerkannten Kontrollsystemen gehören unterem anderem:
Es gibt natürlich auch im Bereich Fairer Handel immer neue Siegel und Labels. Wie soll man sich also hier als Verbraucher*in orientieren, wenn es nicht um die oben genannten geht?
Das Forum Fairer Handel führt in internationaler Zusammenarbeit Analysen und Standardvergleiche für Siegel und Labels durch, die man hier nachlesen kann. Auch die Christliche Initiative Romero bietet einen Labelchecker an, damit sich Verbraucher*innen im Label-Dschungel besser zurechtfinden.
Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Zertifizierung und Monitoring? Während bei einer Zertifizierung einzelnen Produkten ein Fair Trade-Siegel verliehen wird, zielt das Monitoring darauf ab, ganze Unternehmen kontinuierlich auf die Einhaltung der Fair-Trade-Kriterien zu überprüfen. Wichtigstes Monitoring-Organ ist dabei die 1989 gegründete World Fair Trade Organistaion (WFTO). Auch die Liste der WFTO-Mitglieder bietet einen guten Leitfaden für eine faire Kaufentscheidung.
Unser Sortiment im FAIR-Handelszentrum besteht zu ca. 95 % aus Lieferanten, die Teil des Katalogs des Weltladen Dachverbands sind. Das Zusatzsortiment sind meist christliche (z.B. von missio) oder regionale Produkte (z.B. Milch von Sternenfair) und dementsprechend gekennzeichnet.